In ihrer Sitzung vom 30. April 2024 hat die Regierung den Geschäftsbericht 2023 der AHV-IV-FAK-Anstalten genehmigt (Jahresbericht und Jahresrechnung). Der Geschäftsbericht wird nun auch im Landtag zur Kenntnis genommen. Sie finden die digitale Version der Geschäftsberichte im Internet (
https://www.ahv.li/ueber-uns/jahresberichte/).
Dominierendes Thema auf den Jahresbeginn 2023 war die Rentenerhöhung. Es war die erste Rentenerhöhung seit 2011. Bei "normaler" Teuerung wird es nun wieder alle zwei Jahre eine Anpassung der Leistungen an die Lohn- und Preisentwicklung geben.
Das Leistungsvolumen für Renten, Familienzulagen und weitere von den Liechtensteinischen AHV-IV-FAK-Anstalten administrierte Leistungen lag 2023 bei CHF 475 Mio. Das sind rund 4.8% mehr als im Vorjahr. Auf einen Monat umgerechnet geht es um rund CHF 39 Mio. an rund 38'000 Kunden.
Für die AHV resultiert beim Jahresabschluss 2023 ein Gewinn von CHF 175 Mio. Die Reserven wachsen damit wieder leicht an, nämlich auf 9,9 Jahresausgaben (Vorjahr: 9,8 Jahresausgaben in Reserve). 2023 brachte also ein sehr positives Ergebnis. Etwas ernüchternd ist allerdings, dass ein «Durchschnittsjahr» nicht genügen würde, um die Jahresausgaben in Reserve in der erwähnten Grössenordnung zu halten. Das arithmetische Mittel über fünf Jahre, also von 2019 bis 2023, lag bei einem Gewinn von CHF 72 Mio. Damit wären die Jahresausgaben in Reserve im Jahr 2023 auf 9,6 gesunken. Entscheidend für das gute Ergebnis war die Entwicklung des Lohnvolumens in Liechtenstein. Das Lohnvolumen und damit die Beitragseinnahmen auf diesem Lohnvolumen stiegen um rund 11%. Es darf nicht erwartet werden, dass das Wachstum des Lohnvolumens weiterhin derart hoch sein wird. Erfreulich war im Jahr 2023 auch die positive Performance auf den Wertschriftenanlagen (rund 6,2% im Vergleich zum Minus von 11,5% im Vorjahr). Im Schnitt der letzten fünf Jahre erbrachte die Vermögensbewirtschaftung (Wertschriften und Immobilien) rund CHF 68 Mio. pro Jahr, im Jahr 2023 waren es CHF 188 Mio. Man muss aber auch dieses positive Ergebnis bei den Wertschriften ein wenig relativieren. Das Vorjahr 2022 endete mit hohen Buchverlusten im Wertschriftenbereich. Dank der konservativen Anlagestrategie war der Einbruch zwar geringer als bei den meisten Pensionskassen. Aber das Ergebnis war mit einer Performance von -11,49% ernüchternd. Der Wertschriftenfonds von AHV, IV und FAK verzeichnete im Berichtsjahr 2023 zwar wieder positive Zahlen (6,18%), aber die Erholung war weniger ausgeprägt als bei früheren Einbrüchen des Wertschriftenmarktes. Im Vergleich dazu: Das Jahr 2008 (Finanzkrise) brachte zwar relativ gesehen einen höheren Verlust (-15,45%), aber die Erholung im Folgejahr (12,33%) war damals deutlich erfreulicher.
Auch die IV und die FAK schliessen mit markanten Gewinnen ab. Diese Resultate stärken die Kapitalreserven und sind mit Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen durchaus nötig, wie beispielsweise der Verlagerung von Beitragseinnahmen von der IV zur AHV und die Einführung des Elterngeldes bei der FAK.
